|
|
![](en/images/title/Title_FulltextSearch.gif) |
|
|
|
|
|
Der Buddhismus als Garant von »Frieden und Ruhe«: Zu religiösen Legitimationsstrategien von Gewalt am Beispiel der tibetisch-buddhistischen Missionierung der Mongolei im späten 16. Jahrhundert |
|
|
|
Author |
Kollmar-Paulenz, Karénina (著)
|
Source |
Zeitschrift für Religionswissenschaft=Journal of Religious Studies
|
Volume | v.11 n.2 |
Date | 2003 |
Pages | 185 - 207 |
Publisher | De Gruyter |
Publisher Url |
https://www.degruyter.com/
|
Location | Berlin, Germany [柏林, 德國] |
Content type | 期刊論文=Journal Article |
Language | 德文=German |
Abstract | Der Beitrag behandelt die tibetisch-buddhistische Missionierung der Mongolen an der Wende des 17. Jahrhunderts, die teilweise mit aggressiven Methoden forciert wurde. Das Treffen des Altan Gayan der Tümed-Mongolen mit dem dGe-lugs-pa Geistlichen bSod-nams-rgya-misho im Jahr 1578 am Kökenor-See leitete die Bekehrung der mongolischen Völkerschaften zum Buddhismus ein. Mit Unterstützung der lokalen Fürsten, die entsprechende Gesetze erließen, ging die tibetische Geistlichkeit daran, die Ausübung autochthoner religiöser Praktiken durch die mongolischen Schamaninnen und Schamanen zu verfolgen und zu unterbinden. Die verbale und zuweilen auch physische Gewaltanwendung im Zuge der Missionierung wurde von der buddhistischen Geistlichkeit hauptsächlich im Rekurs auf das religionspolitische Konzept der »Beiden Ordnungen« gerechtfertigt. In diesem Konzept wird eine ideale buddhistische Gesellschaft entworfen, in der der Staat die besten möglichen Bedingungen für den spirituellen Heilserwerb seiner Untertanen zur Verfügung stellt. Darüber hinaus trugen tibetische Alteritätsdiskurse, die teilweise durch religiöse Faktoren bestimmt sind, zu der gegen die mongolischen Schamaninnen und Schamanen angewandten Gewalt nicht unwesentlich bei. Obwohl die Anwendung von Gewalt im Laufe der Missionierung der mongolischen Völkerschaften oft im Rekurs auf buddhistische soteriologische Anliegen legitimiert wurde, wurde genauso oft auf eine solche Legitimierung verzichtet. Dieser Verzicht lässt darauf schließen, dass das Bedürfnis, ethisch zweifelhafte Strategien zu rechtfertigen, in bestimmten historischen Kontexten, in denen eine starke politische Zentralgewalt vorhanden ist, nachlässt, sogar wenn diese Strategien deren Fundierung auf einer theoretischen Ebene in Frage stellen. |
ISSN | 2194508X (E) |
DOI | https://doi.org/10.1515/zfr.2003.11.2.185 |
Hits | 41 |
Created date | 2023.09.19 |
Modified date | 2023.09.19 |
![](en/images/logo/bg-btn-edit.png)
|
Best viewed with Chrome, Firefox, Safari(Mac) but not supported IE
|
|
|