This in-depth study by Lambert Schmithausen explores the relationship of Indian Buddhism to meat eating from the beginning of Buddhism to about 500 CE. Its main focus lies on the thoughts, arguments and motifs of the (lacto-)vegetarian Buddhist movement as documented in various texts of Mahayana Buddhism, available in Indian, Tibetan and Chinese sources.
Volume 3 provides critical editions of some of the most important source texts, volume 2 contains supplementary information and documentation as endnotes.
摘要
Die vorliegende Arbeit behandelt zunächst die traditionelle Einstellung des Hauptstroms des älteren indischen Buddhismus zum Thema Fleischverzehr. Hier sind Fleisch und Fisch sowohl den Ordinierten wie auch den Laien grundsätzlich erlaubt, und es besteht kaum Anlass für die Annahme, dass dies im ältesten Buddhismus anders war. Es treten jedoch im Kontext von Ethik (Nichtverletzen), Aszetik und gesellschaftlichen Konventionen Probleme auf, die zu Einschränkungen und Dissensen geführt haben. Trotz mancher Ansatzpunkte in der älteren Tradition wird eine durch eigene Texte dokumentierte dezidiert (lacto-)vegetaristische Bewegung aber erst um 400 n. Chr. innerhalb des indischen Mahāyāna-Buddhismus fassbar. Die Darstellung und Interpretation der Gedanken, Argumente und Motive dieser Bewegung steht im Zentrum der vorliegenden Arbeit, und die entscheidenden Abschnitte der einschlägigen Texte sind in Gestalt ausführlich annotierter Übersetzungen und kritischer Editionen beigefügt. Die Arbeit besteht aus drei Teilen. Der erste Teil umfasst eine eingehende Studie zur Thematik Fleischverzehr und Vegetarismus im indischen Buddhismus bis ca. 500 n. Chr. sowie Übersetzungen der wichtigsten vegetaristischen Texte. Der zweite Teil enthält, in Gestalt von Endnoten, Belegmaterial sowie Begründungen und Erläuterungen zu dieser Studie und zu den Übersetzungen, der dritte Band kritische Editionen der in Teil 1 übersetzten Texte sowie ein Abkürzungs- und Literaturverzeichnis.
目次
Teil 1: Vorwort der Herausgeber 11 Vorwort des Verfassers 13
A. Studie 19 I. Fleischverzehr in den kanonischen Texten des älteren Buddhismus 19 I.1. Fleischverzehr und Tiertötungsverbot 23 I.1.1. Vedische Religion: rituelle Schlachtung 25 I.1.2. Aufgeben der Rituale und konsequentes Nichtverletzen in den Asketenbewegungen 27 I.1.3. Buddhistischer Vinaya: Fleisch ist erlaubt, sofern es "in dreifacher Hinsicht rein" ist 32 I.1.3.1. Die formale Regel in den Vinayas 32 I.1.3.2. Die Bedeutung der inneren Einstellung 38 I.1.3.3. Interpretationsprobleme im Zusammenhang mit der Vinaya-Regel 41 I.1.3.4. Resümee 45
I.2. Fleischverzehr und Askese 45 I.2.1. Moderate Aszetik und meditative Praktiken statt rigider Selbstkasteiung 45 I.2.2. Die fünf Regeln des Devadatta 51 I.2.2.1. In der Mehrzahl der überlieferten Vinayas 51 I.2.2.2. Im Mūlasarvāstivāda-Vinaya 59 I.2.2.3. Spätere Nachrichten über mögliche Anhänger Devadattas 67 I.2.3. Sonderregelung für gefährliche Situationen 68 I.2.4. Sonderregelung für die Behandlung an Geistesverwirrung leidender Mönche 71
I.3. Fleischtabus 75 I.3.1. Rohes Fleisch und frisches Blut 75 I.3.2. Menschenfleisch 77 I.3.3. Tiere, deren Fleisch nicht gegessen werden darf: ältere Listen 79 I.3.4. Tiere, deren Fleisch nicht gegessen werden darf: Erweiterungen 88 I.3.5. Schweinefleisch und Rindfleisch 93
I.4. Die letzte Mahlzeit des Buddha 95 I.5. Fleischverzehr bei den buddhistischen Laien 103
II. Fleischverzehr im Kontext der Selbstaufopferung des Bodhisattva 109 II.1. Der Bodhisattva überläßt seinen Körper Tieren zum Verzehr 111 II.2. Der Bodhisattva überläßt seinen Körper Dämonen zum Verzehr 118 II.3. Der Bodhisattva als Tier überläßt seinen Körper Menschen zum Verzehr 123 II.4. Der Bodhisattva als Mensch überläßt seinen Körper Menschen zum Verzehr 131 II.4.1. Der menschliche Körper wird Menschen vermittels einer Transformation zum Verzehr überlassen 131 II.4.2. Der menschliche Körper als solcher wird Menschen zum Verzehr überlassen 135
II.5. Resümee 145
III. Fleischverzehr im Hauptstrom des indischen Mahāyāna 149 III.1. Mehrheitliche Beibehaltung der traditionellen Einstellung 149 III.2. Bhāvivekas explizite Verteidigung der traditionellen Position 151 III.3. Ergänzende Materialien 157
IV. Ansätze für einen Verzicht auf Fleischnahrung 163 IV.1. Zunehmende Restriktionen im Vinaya 165 IV.2. Asketische Motive 166 IV.3. Schutz vor Dämonen und rituelle Reinheit 169 IV.4. Verzicht auf Fleischverzehr an den 'Fasttagen' und bei Katastrophen 175 IV.5. Verzicht auf Fleischverzehr im Falle unmittelbarer Verantwortung für die Tiertötung 179 IV.5.1. Aśoka 179 IV.5.2. Das Mṛgajātaka 182 IV.5.3. Der Buddha als Gast bei einer Jägersippe 184 IV.5.4. Der Einsiedler in der Erzählungsliteratur und analoges Verhalten bei einzelnen Tieren 186 IV.6. Vegetarische Ernährung als Ideal 190 IV.6.1. Ideale Weltgegenden 191 IV.6.2. Ideale Weltperioden 194 IV.6.3. Zur Zeit des zukünftigenBuddha Maitreya 196 IV.6.4. Verzicht auf Fleisch als Element der Lebensweise vollkommener Personen 197 IV.6.5. Als Ideal hier und jetzt 201 IV.6.5.1. Die "Lehrrede vom Buddha als Arzt" 201 IV.6.5.2. Das Mahāmeghasūtra 203
V. Strikter (Lacto-)Vegetarismus in indischen Mahāyānatexten 209 V.1. Das Mahāparinirvāṇa-mahāsūtra 212 V.1.1. Der Abschnitt gegen den Fleischverzehr: Bemerkungen zum Text 212 V.1.2. Striktes Fleischverzehrverbot 213 V.1.3. Motive für das Fleischverzehrverbot 216 V.1.3.1. Unreinheit 216 V.1.3.2. Aszetik 217 V.1.3.3. Nichtverletzen (ahiṁsā) 219 V.1.3.4. Spirituelle Motive 221 V.1.3.4.1. Fleischverzehr als Ausdruck von Gier 221 V.1.3.4.2. Unvereinbarkeit von Fleischverzehr und Wohlwollen (maitrī) 222